Pre-Conference

Psychiatrie als gesellschaftspolitische Aufgabe

21. Mai 2025, 14:00-18:00 Uhr

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Pre-Conference der
Fachtagung Psychiatrie!

Melden Sie sich jetzt an! Die Teilnahme ist auf 50 Personen begrenzt.

Datum: 21. Mai 2025, 14:00-18:00 Uhr

Ort: Immanuel Klinik Wannsee, Festsaal, Haus 5

Die Tagungen unseres Forums haben immer wieder aufgezeigt, dass psychiatrische Praxis nicht allein aus medizinischen und ökonomischen Bedingungen heraus entwickelt werden kann, zu denen dann soziale und politische Rahmen hinzukommen. Psychiatrie selbst ist eine gesellschaftliche Institution, die über die Behandlung von Patient:innen hinaus konstitutive Aufgaben für die sozialpolitische Entwicklung übernimmt, aber auch selbst in gesellschaftliche Zusammenhänge eingreift. Sie prägt wirkmächtig das Bild, welches Menschen sich von sich selbst in unserer Kultur machen. Im Sinne einer Psychiatrisierung sozialer Verhältnisse ist sie ein „Verschiebebahnhof“ für gesellschaftlich ungelöste Belastungen oder Konfliktlagen von Menschen auf individueller und kollektiver Ebene. Umgekehrt sind die psychiatrisch zu behandelnden Krankheitsbilder definiert darüber, wie eine Gesellschaft Andersseins interpretiert bzw. welche Voraussetzungen sie für individuelle Entwicklungen bietet. In psychiatrischer Praxis konkretisiert sich die Dialektik von Individuellem und Allgemeinem ebenso wie die von Privatem und Öffentlichen. 

Die soziale Psychiatrie sollte daher über theoretische Ansätze verfügen, solche Dialektiken aufzuschlüsseln, die Funktionen von Psychiatrie im sozialen Kontext zu analysieren und Wechselwirkungen zwischen politischem und psychiatrischem Geschehen in den Blick zu nehmen. 

Es hat sich gezeigt, dass für solche Reflexionen und für die Betrachtung (gesellschaftspolitischer) Theorien bei unseren Tagungen oft zu wenig Raum besteht, dies auch nicht alle Teilnehmenden gleichermaßen interessiert. Andererseits empfinden viele Teilnehmenden hier ein Defizit und wünschten sich Raum für vertiefende Auseinandersetzungen. Daher wird im Jahr 2025 ein Präkonferenzworkshop durchgeführt, um Raum für zusätzliche Diskussionen zu geben. Es handelt sich um einen Theorieworkshop jedoch mit Relevanz für psychiatrische Praxis. In drei Impulsvorträgen und Diskussion in kleinere Gruppen wird notwenige Begriffs- und Theoriearbeit geleistet.

Pre-Conference

14:00 Uhr

Begrüßung

14:15 Uhr

Impulsbeiträge inkl. Diskussionen

14:15 Uhr

Primäre Sozialität des Menschen als Theoriegrundlage der Sozialen Psychiatrie

Prof. Dr. Martin Heinze, Chefarzt, Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Brandenburg

14:30 Uhr

Psychopolitik: Die politischen Determinanten psychischer Gesundheit - Standortbestimmung und Ausblick

Dr. med. Thomas Götz, Staatssekretär aD

14:45 Uhr

Psychosoziale Versorgung auf umkämpfter sozialer Grundlage

Dr. Frank Schumann, Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie, Immanuel Diakonie Rüdersdorf/Zentrum für Versorgungsforschung Brandenburg

15:00 Uhr

Philosophie in der Psychiatrie

Marvin Ester, Praktische Philosophie / Rechts- und Sozialphilosophie, Humboldt-Universität zu Berlin

15:15 Uhr

Wer sind wir, wenn wir alles vergessen – Perspektiven zur Demenz

Dr. Stefan Frisch – leitender psychologischer Psychotherapeut, Klinik für Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Pfalzklinikum – AdöR, Klingenmünster

15:30 Uhr

Pause

15:50 Uhr

Arbeitsgruppen

16:50 Uhr

Pause

17:00 Uhr

Plenumsdiskussion mit der Fragestellung des Transfers in die Praxis

  • Werden politische Themen ausreichend in den psychiatrischen Institutionen reflektiert?
  • Benötigt es politische Initiativen (über die Verbandsarbeit hinaus)?
  • Wie gelingt eine (falls notwendig) Repolitisierung der Psychiatrie?
  • und Was definiert das Soziale in Sozialer Psychiatrie?

18:00 Uhr

Ende